„Nichts bewegt wie Stille“
(Peter Horton)
AUSSTELLUNGEN
2024 SÜDART Nürnberg
2023 supermART #11 Nürnberg
2023 Versuche der Verortung in einer chaotischen Welt mit Sybille und Herbert Fenzel, Heroldsberg
2023 KUNSTZONE Abschlussausstellung der Meisterklasse Bildende Kunst – Akademie Faber-Castell Stein
2022 ErinnerungsRÄUME Hersbruck mit Sybille Fenzel
2021 Projekt art4climate Nürnberg (Auszeichnung)
2021 KünstlerNotgeld Nürnberg – Erlangen – Coburg
2019 CardArt – Akademie Faber – Castell Stein (Preisträgerin)
2019 FAZIT Abschlussausstellung Akademie Faber – Castell Stein
FAZIT 2019 Abschlussausstellung der Faber-Castell Akademie Stein
DATEV kreativ Brückenbauer-Projekt an der Kulturkirche Dreieinigkeit in Gostenhof
CardArt 2019 der Faber-Castell Akademie Stein, Preisträgerin
ARBEITEN
KALIWA, 2023, Pappwabenplatten / Juteschnur, 250 x 154 x 154 cm
Kreideschrift auf Boden: EINTRETEN ERWÜNSCHT, 6 cm x 75 cm
Graphitschrift an der Wand: Welt, 15 x 22 cm
KALIWA I Eintreten erwünscht
Auf die philosophische Frage nach dem „in die Welt geworfen sein“ und der Suche nach einer beschützenden Form entstand eine Schutzhütte als ein begehbares Kunstwerk.
KALIWA, 2023
Pappwabenplatten / Juteschnur
250 x 154 x 154 cm
Kreideschrift auf Boden:
EINTRETEN ERWÜNSCHT
6 cm x 75 cm
Graphitschrift an der Wand:
Welt
15 x 22 cm
Moderne Ikonen – 2021, Acryl auf Leinwand, 80 x 80 cm
Moderne Ikonen – 2021, Acryl auf Leinwand, 80 x 80 cm
Moderne Ikonen – 2021, Acryl auf Leinwand, 80 x 80 cm
Ohne Titel, 2022, Glas, Gips, 48 x 48 x 60 cm
Zustandsberichte 2021, Acryl auf Werkstattlappen, gebunden, 63 x 50 cm
Zustandsbericht, 2021, SN 1-7, Acryl auf Werkstattlappen, Holz, 40 x 40 x 6 cm
Heringsleuchten, 2022, Acryl auf Holz, 4-teilig, je 30 x 30 cm
Rhythmus, 2021, Acryl und Tusche auf MDF-Platte, 4-teilig, je 20 x20 cm
Rhythmus, 2022, Acryl und Tusche auf Holz, 4-teilig je 30 x 30 cm
KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM:
Installation zum Kunstwettbewerb ErinnerungsRäume Hersbruck:
Bibliothek der ungeschriebenen Bücher, 2022, Installation am Häftlingsweg im Rosengarten im Rahmen des Kunstwettbewerbs ErinnerungsRÄUME Hersbruck, recycelte Holzregale, gebundene Bücher, Pigmente und Acrylfarbe, 4-teilig (je ca.160 x 160 x 35 cm) gemeinsam mit Sybille Fenzel
Auflagenobjekt (Multiple) zur Installation
Heringsleuchten I, Acryl auf Leinwand, 8 Teile je 90×90 cm, 2020
Heringsleuchten II, Acryl auf Leinwand, 8 Teile je 90×90 cm, 2020
Alle Arbeiten ohne Titel, Acryl auf Leinwand, 70×70 cm, 2019
BIOGRAFIE
Seit 2019 freischaffende Künstlerin in Nürnberg mit den Themen
Ordnung und Struktur – Reduktion der Komplexität – Schutz.
Studium der Bildenden Kunst an der Akademie Faber-Castell in Stein
bei Professor Jörg Bachhofer und Markus Kronberger.
Abschluss der Meisterklasse.
Berufstätigkeiten im Fairen Handel und in der Marktforschung.
Studium der Sozialwissenschaften, Statistik und Recht
an der FernUniversität Hagen.
Seit den 80er-Jahren Auseinandersetzung mit Zeichentechniken und Radierungen mit Fokus auf der Darstellung von Strukturen.
Geboren 1962 in Ellwangen/ Jagst.
Geboren 1962 in Ellwangen/Jagst, lebt und arbeitet in Nürnberg.
2015-2019 Studium der Bildenden Kunst an der Faber-Castell Akademie in Stein bei Professor Jörg Bachhofer und Markus Kronberger
Studium der Sozialwissenschaften, Statistik und Recht an der FernUniversität Hagen
RESONANZ
In Helga Kochs Arbeit verbinden sich malerische Sensibilität mit dem Bedürfnis nach Struktur und Ordnung.
In einer Serie von quadratischen Acrylbildern aus dem Jahr 2019 kombiniert sie waagrecht geschichtete Farbstreifen mit ovalen Formen, stark abstrahierten Anmutungen menschlicher Gesichter, die einen unvermittelt zu betrachten scheinen und in starkem Kontrast zum strengen (geometrischen) Bildaufbau stehen.
Die Farben, die in impressionstisch-pointilistischer Manier als schmale, senkrechte Streifen nebeneinander stehen und sich erst im Auge mischen, erzeugen im Betrachter von Bild zu Bild ganz unterschiedliche Empfindungen.
Die leeren „Gesichter“ werden gewissermaßen emotional aufgeladen und vermitteln dem Betrachter den Eindruck mit ganz unterschiedlichen Charakteren konfrontiert zu sein.
So suggerieren vibrierende Kalt-Warm-Verbindungen innere Unruhe, Spannung, ungebändigte Emotionalität, während andere, ruhigere Kombinationen (Farbverbindungen) den Eindruck von Stille, Gelassenheit und Flächigkeit vermitteln.
Souverän spielt Helga Koch mit den faszinierenden Möglichkeiten der Farbenlehre, der Wirkung von Farben auf die menschliche Psyche und stellt sie zugleich in strenge Ordnungssysteme.
Das Ergebnis sind intelligente, klangvolle, musikalisch-poetisch anmutende Bilder, in denen die abstrakte eigenständige Kraft der verwendeten Farben im Mittelpunkt steht und Gegenständlichkeit nur noch als ordnende Form und ferne Erinnerung an Abbildhaftes („Realität“) erscheint.
Durch sorgfältiges, langsames und konzentriertes Arbeiten entstehen stille, strenge und dennoch emotional aufgeladene Bilder.
In einer Serie neuerer Arbeiten scheinen sich parallel angeordnete Farbstreifen in eine Richtung zu bewegen.
Rhythmus und Struktur erinnern an die musikalische Form der Fuge.
Während in manchen Bildern die Farbflächen mit ähnlich hellen grauen Hintergründen interagieren, was zu fast impressionistisch anmutenden Farbeffekten führt, scheinen andere still und unverbunden vor den dunkleren Gründen (Flächen) zu schweben.
Ihrer scheinbaren Gegenstandslosigkeit zum Trotz sind die Arbeiten von der Schönheit und der geheimnisvollen Choreographie großer Heringsschwärme inspiriert.
Professor Jörg Bachhofer 2020
KALIWA I Eintreten erwünscht
Auf die philosophische Frage nach dem „in die Welt geworfen sein“ und der Suche nach einer beschützenden Form entstand eine Schutzhütte als ein begehbares Kunstwerk. Die quaderförmige Arbeit ist Skulptur, Installation und Architektur zugleich – eine Hülle, die an der Vorderseite Zugang und im Innern Durchlässigkeit, Schutz und einen schlichten Sitzplatz gewährt. Der Tradition der Arte Povera folgend, sind bewusst schlichte, nachhaltige, alltägliche Materialien verwendet. Pappwabenplatten und Juteschnur gehen eine stabile Verbindung ein. Die Platten hat die Künstlerin mittels einer großen Nadel – einem klassischen Werkzeug – vernäht und anschließend durch Knoten gesichert. Alles ist leicht und stabil. Die Hütte steht fest auf dem Boden. Dennoch ist sie transportabel. Sie ist privat und gleichzeitig öffentlich, ein Raum im Raum.
Ein bewusster Schritt in einen anderen Raum hinein kann als Symbol für den Übergang in eine andere Dimension, in einen anderen gedanklichen Horizont, in eine andere Gefühlswelt, in einen anderen Zustand stehen. An diesem Ort bin ich geschützt und kann vor anderen Blicken verborgen sein. Durch die offene Wabenstruktur kann ich die Welt gefiltert und in Ausschnitten, in kleinen Dosen wahrnehmen, ohne, dass zu viel einströmt und überfordert. Ich kann meine Gedanken fokussieren, kann reflektieren, kann Lichtverhältnisse wahrnehmen, kann zur Ruhe kommen. Menschliche Existenz, das Da-Sein an sich ist hier auf das Wesentliche reduziert und auf den Punkt gebracht. In diesem Freiraum ist jeder auf sich selbst zurückgeworfen. Durch Berührung wird die Wärme und Transparenz des Materials, als Innen und Außen sinnlich erlebbar. So lässt sich diese Schutzhütte als Zwischenwelt, als ein interpretationsoffener Möglichkeitsraum und zutiefst philosophisches Kunstprojekt lesen, dem der Versuch zugrunde liegt, die Welt, die menschliche Existenz und Wahrnehmung zu ergründen und zu hinterfragen. Eintreten erwünscht!
Eva Schickler M.A. 2023
KONTAKT
Atelier
Werkraum Helga Koch
Keplerstr. 4
90478 Nürnberg